Ölwechsel

Die Betriebsanleitung des Fahrzeugs ist eine wahre Fundgrube für solche Fragen. Feste  Wartungsintervalle oder Kilometerangaben zum Ölwechsel sind bei Herstellern zu finden. Oft wird dies auch kombiniert, mehr dazu unter den Punkt Wartungsintervalle.

Ein Mechaniker kontrolliert den Stand des Motoröls nur bei einer aufrecht stehenden Maschine. Falls das Motorrad nur mit einem Seitenständer ausgerüstet ist, kann das schon schwierig werden. Eine zweite Person zum Halten ist hier von Vorteil.

Die Ölstandkontrolleist wichtig, ersetzt aber nicht den Ölwechsel.

Die Prüfung des Ölstandes am Motorrad wird meist durch ein Schauglas im Motorgehäuse oder durch einen Messstab bewerkstelligt. Letzterer wird zum Messen nur reingesteckt und nicht geschraubt.

Sollte das Motorrad überwiegend im Stadtverkehr oder bei Fahrschulen unterwegs sein, kommt der Motor häufig nicht auf die optimale Betriebstemperatur, sodass das Öl schneller altert. In diesem Fall empfiehlt sich ein jährlicher Austausch der goldenen Flüssigkeit.

Ölfilter sind wichtig für eine lange Lebensdauer des Motors. In ihm sammeln sich Metallabrieb, Staub und Verbrennungsrückstände. Wenn dieser nicht rechtzeitig erneuert wird, kann er verstopfen. 
Heutzutage reißt der Ölfilm nicht ab, weil das Motoröl durch einen Bypass weiterhin die Schmierstellen im Motor schmiert. Jedoch kommt es dort  ungereinigt an,  sodass  die  schädlichen  Partikel  starke Beschädigungen verursachen können.
Daraus folgt: Den Filter samt Dichtung zu wechseln ist, in jedem Fall günstiger als ein Motorschaden.

Am besten lässt sich das Öl wechseln, wenn das Motorrad mit warm gefahrenem Motor auf die Hebebühne kommt.  Dann ist das Öl dünn flüssiger und läuft auch aus der kleinste Ecke im Motor ab. Zum Messen des Ölstandes sollte der Motor auf Betriebstemperatur, aber seit ein paar Minuten abgestellt sein. Die Entsorgung Altöls ist für uns als Meisterwerkstatt selbstverständlich.

Motorenöl ist nicht gleich Motorenöl

Allgemeine Qualitätsbezeichnungen

API-Klassen (American Petrol Institute )

  • Für Benzinmotoren sind die API S-Klassen gültig, wobei die Qualität alphabetisch geordnet zunimmt (SE, SF,SG usw.).

ACEA-Klassen (Association des Contructeurs Europeens de l’Automobil)

  • Für Benzinmotoren sind die ACEA A-Klassen gültig, wobei die Qualität nummerisch geordnet zunimmt (A1, A2, A3 usw.). Durch die zusätzliche Angabe der Jahreszahl wird das genaue Testverfahren festgelegt (96, 99, usw.).

JASO-Klassen (Japan-America Society of Oregon Engine Oil Standards)

  • Für Benzinmotoren sind die M-Klassen gültig, wobei die MA-Qualität ungefähr der der API SH/SJ Klasse entspricht.

Andere Klassen

  • Spezielle Qualitätsbezeichnungen werden von div. Fahrzeugherstellern erstellt und können die allgemein gültigen Normen ergänzen. Dieses Vorgehen ist speziell im PKW-Bereich üblich, im Motorrad-Bereich aber meist unbekannt.

Ölspezifikationen

  • Ölnormungen oder Ölspezifikationen sind wichtig für die Qualitätseinstufung der auf dem Markt befindlichen Öle für Verbrennungsmotoren.
  • Welche Mindest-Spezifikation für Ihr Motorrad zutreffend ist entnehmen Sie bitte Ihrem Fahrerhandbuch.

Viskositätsklassen

  • Die Viskosität ist die Eigenschaft einer Flüssigkeit, einer Verformung einen bestimmten Widerstand entgegenzusetzen.
  • Bei dünnflüssigem Öl ist der Widerstand gering, bei zähflüssigem Öl hoch.  Die Einteilung erfolgt in sogenannte SAE-Klassen (Society of Automotive Engineers), wobei diese Viskositätsklassen von SAE 0 bis SAE 60 unterteilt werden.
  • Je niedriger der Zahlenwert desto dünnflüssiger das Motorenöl bei niedrigen Temperaturen.
  • Beispiel: Ein Motoröl der Klasse SAE 10 besitzt eine Grenztemperatur von -25 °C, ein Motoröl der Klasse SAE 20 eine Grenztemperatur von -15 °C.

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